Transparenz: St. Patrick’s streicht nach Beschwerden “Distillery” aus seinem Label

St. Patrick's Distillery Ltd

Der unabhängige Abfüller St. Patrick’s aus Cork streicht nach Beschwerden den Zusatz “Distillery” von seinem Flaschenlabel. Dies berichtete letzte Woche die Irish Times. Grund hierfür war der Vorwurf der Irreführung und der Intransparenz. Wie die Zeitung berichtet, erhielt die irische Lebensmittelbehörde FSAI in jüngerer Vergangenheit mehrere Beschwerden über irreführende Labelinhalte innerhalb der Irish Whiskey-Industrie. Darunter befände sich, so der Artikel weiter, mindestens eine Beschwerde gegen die St. Patrick’s Distillery Ltd. aus der Grafschaft Cork. Hierbei handelt es sich um einen unabhängigen Abfüller, der seine Whiskeys von dritten Destillerien bezieht. St. Patrick’s selbst lagert und finished diese zugekauften Whiskeys. Anschließend füllt er sie unter seinem Markenlabel für den Vertrieb ab. Dabei besitzt St. Patrick’s keine eigene Brennerei.

Diese Vermarktungstechnik von Whiskey ist weltweit etabliert und anerkannt. Unabhängige Abfüller wie Signatory Vintage aus Schottland blicken auf Jahrzehnte in dem Geschäftsfeld zurück. Gleichzeitig begannen in den letzten zehn Jahren neue irische Destillerien damit, als Abfüller aufzutreten. Dadurch überbrücken sie die Zeiträume bis der erste eigene Whiskey verkaufsfertig ist. Entsprechend rief es in der Vergangenheit Unmut hervor, waren Hersteller anhand ihrer Angaben nicht deutlich als Destillerie oder Abfüller erkennbar. Somit blieben Kunden in einigen Fälle im Unklaren über die genaue Herkunft des Destillats.

Ein Hauptverfechter für Transparenz ist die Irish Whiskey Association (IWA). Die Dachorganisation der irischen Whiskey-Branche etablierte in 2019 gemeinsam mit der FSAI Richtlinien für eine transparente Labelgestaltung und Werbung. Hierdurch möchte die IWA verhindern, dass Imageschäden die junge, irische Whiskey-Industrie nachhaltig beschädigen.

Der Fall von St. Patrick’s zeigt dabei, dass die Maßnahmen der IWA und FSAI ihre Wirkung im Sinne des Verbraucherschutzes nicht verfehlen. Nichtsdestotrotz bestreitet St. Patrick’s in seinem Statement gegenüber der Irish Times eine bewusste Irreführung. Vielmehr sei jederzeit ersichtlich, dass es sich um keine eigentliche Brennerei handele.