Killarney Distilling: News von der Baustelle am Ring of Kerry

Killarney Distilling Company
Moderne Architektur: Die Brennerei der Killarney Distilling Company in Fossa

(For an English version please go to Killarney Distilling: News from the Ring of Kerry construction site)

Obwohl die Killarney Brewing & Distilling Company (kurz: KBD) noch keinen Tropfen Alkohol destillierte, ist sie aktuell eines der vielversprechendsten Projekte in der irischen Whiskey-Landschaft. Seit 2019 entsteht eine kurze Strecke außerhalb Killarneys ihr neuer Brennerei- und Brauerei-Standort. Wo derzeit die Killarney Distilling Company noch eine Baustelle ist, will das Unternehmen in Kürze erstmals Whiskey und Bier made in Kerry herstellen. Die KBD ist ein Mutterunternehmen, zu dem die neue Killarney Distilling Company und ihre Schwester, die Killarney Brewing Company gehören.

Die Letzte braut irisches Craft Beer und operierte bereits seit 2013 aus einer kleinen Micro Brewery im Innenstadtbereich. Hinter der Brauerei steht ein dreiköpfiges Gründer-Team. Während Tim O’Donoghue und Paul Sheahan aus Killarney stammen, ist ihr Partner Liam Healy aus Chicago. Jedoch so wie Tim und Paul eine Schwäche für Chicago haben, zog es Liam stets nach Killarney, wohin er zudem famililäre Beziehungen besitzt. Dabei hat es ihr Craft Beer in den Jahren seit der Gründung über die Grenzen Killarneys hinaus geschafft. Auch in den Nachbarstädten und bis in das County Cork hinein ist das handwerklich gebraute Bier aus der kleinen Brauerei erhältlich.

Killarney Distilling Baustelle: Vom Erwachsen werden

Dagegen ganz und gar nicht klein wird nun ihr neues Projekt. Der neue Standort der KBD, in den Brennerei und Brauerei gemeinsam einziehen, hat eine andere Dimension als ihr bisheriges Heim. Die Killarney Distilling Baustelle befindet sich im Herbst 2022 in der Endphase. Hierbei flossen 24 Millionen Euros, hauptsächlich privates Kapital der Gründer und von Investoren aus den Vereinigten Staaten, in Planung und Umsetzung. Bereits seit Monaten konnte ich das neue Gebäude von der Hauptstraße aus sehen, fuhr ich von meinem Wohnort Tralee aus nach Killarney. Beeindruckend ist die Größe des Bauwerks, die zunächst einmal im Widerspruch zum bisherigen Konzept einer Micro Brewery steht. Was entsteht da, fragte ich mich regelmäßig. Nach einer ersten Kontaktaufnahme im Frühjahr und mehreren Termin-Anbahnungen über den Sommer, passte es Ende September 2022 schließlich. Ihr Marketing Manager Sadhbh lud mich ein, die Baustelle zu besichtigen und mehr über die KBD und ihre Pläne zu erfahren.

Neues Prachtstück am Ring of Kerry

Von Tralee aus sind es lediglich 30 Minuten bis nach Fossa, dem kleinen Vorort von Killarney, in dem sich der neuer Standort befindet. Dieses unscheinbare Dorf hat es in sich. Ein renommierter, deutscher Kranhersteller hat hier seinen Sitz und verschifft Container-Kräne weltweit. Dazu befinden sich mit die größten und schönsten Hotels Killarneys in Fossa. Diese liegen vorrangig am Nordufer des traumhaften Lough Leane, den das Dorf überblickt. Dazu bilden der Killarney Nationalpark, das Gap of Dunloe und die höchsten Bergen Irlands den majestätischen Hintergrund.

Durch dieses Setting, wenige Minuten außerhalb von Killarneys trubeliger Innenstadt, zieht sich die Bundestraße N72 und teilt Fossa in eine Nord- und eine Südhälfte. Weltweit ist die Straße besser bekannt als erstes Teilstück des berühmten Ring of Kerry. Auf diesem befinde ich mich an einem sonnigen September-Nachmittag nun. Mein Ziel, die Killarney Distilling Baustelle, ist schon von weitem zu erkennen. Umgeben von grünen Weiden, sticht der gewaltige Neubau gegen den blauen Himmel.

Ring of Kerry National Park Gap of Dunloe
Nationalpark und das Gap of Dunloe am Ring of Kerry

Auffällige Architektur spielt mit Moderne und Tradition

Ich stelle mein Auto auf dem leeren Parkplatz vor dem Gebäude ab. Die Beetumrandung ist neu angelegt, an den Ziersträuchern wehen noch die roten Verkaufslabel mit den Pflanzen-Namen im seichten Herbstwind. Der flache Eingangsbereich in der Mitte des Gebäudes ist gekrönt mit dem Firmennamen in mattem Grau. Darüber ist das Glasgeländer einer offene Dachterrasse erkennbar. Daneben zur Linken befindet sich der Westflügel des Gebäudes. Auffällig ist die bogenartige Form von dessen Westwand und Decke. Stark erinnert die futuristische Architektur an das neuere Terminal 2 des Flughafen in Dublin. Nach vorne ist die Frontseite verglast. Hinter dieser spiegelnden Glasfassade erstrahlen drei nagelneue Pot Stills: die neue Brennerei der Killarney Distilling Company. Noch Baustelle.

Ebenfalls verglast ist die Vorderseite des Ostflügels. Seine Architektur unterscheidet sich jedoch gänzlich von seinem Pendant. Wirkt der Westteil durch seine Architektur modern, greift der Ostflügel eher eine traditionelle Optik auf. Graue Steinwände, bogenförmige Fenster und ein gewölbtes Dach erinnern an ein Stallgebäude. Hinter den großen Fenstern sind Edelstahltanks zu sehen. Wiederum hier hat die Brauerei ihre neue Heimat gefunden.

Killarney Distilling Baustelle: Die Gin-Produktion steht (fast)

Sadhbh hatte mir einen Termin mit den beiden Destillateuren Colm und Meadhbh organisiert. Die Letzte begrüßt mich nun freundlich im Empfangsbereich. „Colm ist noch kurz beschäftigt, ich hoffe er stößt bald hinzu,“ lächelt sie mich an. So starten wir zunächst in Meadhbhs Reich: „Ich bin als Destillateur für die Gin-Destillation zuständig.“ Sie geht flott durch eine Tür und wir durchqueren die Brauerei im Ostteil des Gebäudes. In einem separaten Raum am Ende der Brauerei ist die Gin-Apparatur, ein Hybrid Still mit 500 Liter Fassungsvermögen untergebracht. Die Gin-Anlage ist im Verhältnis zu dem riesigen Bauwerk klein und wirkt auf den ersten Blick verloren in dem großen Raum. In Stil und Größe erinnert die Brennblase an die Apparatur der Glendalough Distillery, die kleine Micro Distillery in den Wicklow Mountains.

Eine Kostprobe auf der Killarney Distilling Baustelle

„Wir haben noch nicht mit der richtigen Destillation gestartet, denn wir warten noch auf die offizielle Abnahme der Apparatur.“ Eine kleine Probe ihres Könnens hat Meadhbh dennoch für mich: „Wir dürfen zu Testzwecken Kleinstmengen destillieren.“ Sie schenkt aus einer Sample-Flasche einen Schluck Gin in ein Glas. „Dies ist unser Killarney Core Dry Gin. Das wird unser Standard Gin sobald wir offiziell mit der Produktion beginnen,“ erklärt sie. „Ebenfalls ist ein Killarney Poitín geplant.“

Bislang vermarktet die Killarney Distilling Company einen von Dritten destillierten Gin unter eigenem Label. Dabei arbeitet sie mit einem lokalen Imker zusammen und das Endprodukt ist der Killarney Honey Gin. Ich probiere auch einen Schluck von diesem und kann bestätigen: Ich freue mich auf den Core Dry Gin aus Meadbhs Still. Ich frage sie, woher die Botanicals für den Gin stammen werden. „Ein paar wenige sammeln wir lokal, aber das meiste beschaffen wir über Zulieferer,“ erklärt sie.

Killarney Distilling Gin Still
Auf dieser Hybrid-Brennanlage entsteht der künftige Killarney Core Gin

Killarney Distilling Baustelle: Noch kein Whiskey oder Bier, dafür traumhafte Aussichten

Wir gehen weiter und schreiten durch verschiedene Korridore, Meadhbh stets vorweg. Währenddessen berichtet sie etwas über sich selbst: „Ich stamme aus Cork. Seit einem Jahr bin ich nun in Killarney.“ Zuvor absolvierte sie ein Studium zum Master in Food & Beverage und arbeitete für den Multi-Konzern ABInBev in Belgien.

Schließlich steigen wir eine Treppe hinauf und kommen in einen Vorraum, den ein historische Brennblase ziert. „Dieser Still funktioniert noch, dient aber nur zur Dekoration.“ Sie zeigt auf eine Ofenklappe an der Front. „Er wird mit klassischem Feuer beheizt,“ lächelt sie. Eine Plakette weißt Friedrich Müller Apparatebau als Hersteller aus. Die ebenfalls auf der Plakette lesbare vierstelligen Postleitzahl datiert die Brennblase auf eine Zeit vor 1993, dem Jahr der Postleitzahlenreform in Deutschland.

600 neugierige Gäste

Hinter dem Vorraum öffnet sich ein größerer Bereich dessen Zentrum eine große Bar bildet. Drumherum sind gemütliche Sitzecken eingerichtet. Am Ende befindet sich eine Glasfront. Hinter dieser erstrahlt der blaue Himmel und die Berge von Killarney bilden das Panorama. Bereits seit Mitte September hat das Restaurant hier geöffnet und darum sitzen entlang der Fensterseite Gäste an den Tischen und genießen Essen, Getränke und die fabelhafte Aussicht.

Auf der anderen Seite des Raumes befindet sich eine große, offene Küche. Geschäftige Köche und Kellner sind zu sehen und der Speisengeruch hängt angenehm in der Luft. „Wir haben hier eine voll ausgestattete Bar samt Restaurant,“ berichtet Meadhbh. Das kommt bei den Einwohnern gut an. „Bereits seit Monaten fragten die Leute, wann wir das Restaurant eröffnen. Und am ersten Öffnungstag kamen 600 neugierige Gäste.“

Killarney Distilling Restaurant Bar Grill
Bar und Restaurant eröffneten Mitte September 2022 für Einheimische und Reisende auf dem Ring of Kerry

Bar & Grill: Diversifizierung zielt auf Reisende und Einheimische ab

Somit geht es bei der neuen Killarney Brewing & Distilling Company nicht nur um die Produktion von Bier und Spirituosen. Hierbei ist das Restaurant mit seiner Bar nur ein Teil der Diversifizierung, die während unseres weiteren Rundgangs auffällt. Ebenfalls entsteht in dem Komplex ein Event Center für Veranstaltungen jeder Art mit bis zu 200 Gästen. Für das entsprechende Event-Catering sorgt künftig die Küche des Restaurants. Dazu wird an die Brauerei ein weiterer Tap Room für Bier-Tastings angeschlossen. „Außerdem entsteht eine kleine Schokoladenfabrik, wo Kinder sich austoben dürfen während ihre Eltern Bier und Whiskey verkosten,“ schmunzelt Meadhbh.

Killarney Distilling: Ein Blick auf die Baustelle

Eine Innenwand des Restaurants ist ebenfalls verglast. Hinter den Scheiben liegt der offene Westflügel und der Blick fällt auf die Brennerei. Edelstahltanks sind erkennbar und am linken Ende die drei glänzenden Pot Stills. Bevor wir jedoch hinunter gehen, führt mich Meadhbh zunächst ein weiteres Stockwerk höher. Auf der Dachterrasse stehen einzelne Fässer als Stehtische verteilt umher. Das Regenwasser der letzten Tage hat sich auf den Deckeln gesammelt und spiegelt die Sonne wider. Diese wärmt jetzt unsere Gesichter während wir in Richtung Gebirge starren. Der Ausblick ist schlicht einmalig. „Hier oben entsteht eine weitere, extra Bar für kleine Veranstaltungen und Tastings,“ erklärt Meadhbh.

Wir gehen wieder hinab und durch weitere Korridore bringt mich Meadhbh zur Brennerei. Während Empfang und Gastronomie bereits voll geöffnet sind, ist hier noch alles Baustelle. Es ist staubig, Werkzeuge und Baumaterialien liegen herum. Wir schreiten durch eine Tür und ich muss mich tief bücken, denn ein Gerüst versperrt die Hälfte des Durchgangs. Unter dem Gerüst hindurch betreten wir den Hauptteil der Killarney Distilling Baustelle.

Killarney Distilling Roof Top Bar
Mit dieser Aussicht auf das Gap of Dunloe schlürfen demnächst Besucher der Roof Top Bar ihre Getränke

Killarney Distilling: Produktionsstart bis Weihnachten 2022

Bislang haben mich vor allem die Größe des Baus und die durchdachten gastronomischen Bereiche beeindruckt. Jetzt fällt mein Blick auf etwas, das ich nicht erwartete: Column Stills. Bis nahezu unter die hohe Decke ragen die vier schlanken Säulen hinauf. Meadhbh fängt meinen erstaunten Blick auf. „Ja, wir werden eigenen Grain Whiskey produzieren und auch den Neutralalkohol für unseren Gin selbst destillieren,“ erklärt sie. Anschließend greift sie zu ihrem Handy: „Ich schaue mal, wie weit Colm ist. Dies hier ist sein Bereich.“ Ein Telefonat später ist Colm auf dem Weg. Während wir warten, betritt ein weiterer Mitarbeiter die Killarney Distilling Baustelle. Meadhbh begrüßt ihn und stellt ihn mir als Paraic vor. „Paraic ist der Projektmanager auf der Baustelle und unser Mann für alles,“ sagt sie und lächelt ihn an. „Feuerwehr,“ sagt er selbst. „Ständig brennt es irgendwo und ich muss löschen.“ Paraic lacht.

Er zeigt auf eine Filterpresse, die an der Wand steht. Hier wird künftig anstelle in einer Lauter Tun die Maische gefiltert. Über ihr wölbt sich die hölzerne Rundung der Wand und Decke. „Keine Stromanschlüsse,“ sagt Paraic. „Sie sagten, ich soll die Filterpresse anschließen, dabei gibt es in dem Bereich gar keine Stromanschlüsse.“ Derartige Probleme gilt es zu lösen, ehe die Produktion beginnen kann. Dazu Meadhbh: „Wir sind zuversichtlich, dass wir bis vor Weihnachten alle Arbeiten abgeschlossen haben und mit der Destillation beginnen können.“

Killarney Distilling Column Stills Grain Whiskey
Die Colum Stills zur Herstellung von Grain Whiskey

Pot Still Whiskey, Malt Whiskey und eigene Grain-Produktion

Kurz nachdem sich Paraic wieder verabschiedet hat, um ein weiteres Feuer zu löschen, betritt Colm das Still House. Der junge Mann bringt noch schnell ein paar Unterlagen in den eckigen Kasten, der bald die Steuerzentrale für die Destillateure beherbergen soll. „Das wird die Kommandostelle. Sie wird von Außen vollständig mit Kupfer ummantelt,“ strahlt Colm. Wieder staune ich und Colm lächelt. Dann gibt er mir ein paar Eckdaten zur künftigen Produktion.

„Wir haben noch keine offizielle Abnahme, darum sind alle Daten natürlich noch nicht verifiziert,“ beginnt er. „Wir verarbeiten das Getreide mit einer Hammermühle. Zwei Tonnen werden dann zu Maische verarbeitet. Anschließend kommen sie in die Filterpresse. Wir werden vorrangig Pot Still Whiskey produzieren. Deshalb ist die Fermentierung für uns wichtig. Dabei haben wir die Möglichkeit, die Temperaturen während der Gärung exakt zu kontrollieren. Das ist für die Herstellung von Pot Still Whiskey wichtig,“ erklärt Colm ausführlich. „Normale Gärzeiten betragen 24 Stunden. Erlaubt man aber eine längere Gärung, entwickeln sich neue Stoffe, die später im Geschmack des Destillats wiederzufinden sind. Darum werden wir zwischen 72 und 120 Stunden gären.”

Killarney Distilling Brew Kit
Das Brew Kit

Historische Mashbills für besondere Pot Stills

Sein Wissen um die Herstellung von Pot Still Whiskey bezog Colm aus seinen vorherigen Stationen. Ursprünglich aus Dingle stammend, begann er seine Karriere 2018 in der Dingle Distillery. Im Jahr 2020 wechselte er an die Ostküste Irlands. Zur Boann Distillery. „Dort war ich mit der Destillation von Vintage Mashbills beschäftigt,“ blickt er zurück. Dabei stellte die Boann Distillery in einem interessante Projekt in Zusammenarbeit mit dem Historiker Fionnán O’Connor verschiedene Pot Still Whiskeys anhand historischer Rezepturen her. Ob nach der ein oder andere dieser Rezepturen demnächst auch in Kerry gebrannt wird? „Natürlich!“ lacht Colm.

Für die Destillation stehen ihm drei kupferne Brennblasen des italienischen Herstellers Frilli zur Verfügung. Deren Kapazitäten betragen 12.000 Liter, 8.500 Liter und 7.000 Liter. Angedacht sind sowohl Doppel- als auch Dreifachdestillation. „Zusammen mit den Column Stills können wir bis zu eine Millionen Liter puren Alkohol (LPA) im Jahr herstellen,“ sagt Colm. Das Team der Brennerei besteht aus Colm und Meadhbh sowie Kerr, dem Master Distiller. Sobald die Produktion beginnt, werden zwei weitere Mitarbeiter für den Brennprozess benötigt.

Wir verlassen das Still House und treten ins Freie. Ein Weg führt seitlich entlang des modernen Gebäudes. Dahinter erstreckt sich ein weiterer Gebäudekomplex: Büros und Lagerhäuser. Auch hier ist noch alles im Baustadium. Ein Arbeiter sitzt auf dem Boden und reinigt unter einem Wasserschlauch einen Pinsel von Farbe. In einer großen Halle treffen wir Kerr, den Master Distiller der Killarney Distilling Company. Colm verabschiedet sich, um sich weiteren Aufgaben widmen zu können. Nun ist es Kerr, der mir weitere Einblicke gibt.

Killarney Distilling Company Pot Stills
Die drei Pot Stills für die Whiskey-Produktion: Destillieren mit Aussicht

Zukunftspläne der Killarney Distilling Company

„Dies hier ist unsere Vatting-Halle,“ erklärt er. Riesige Tanks stehen in einer Seite der Halle. Kerr zeigt auf offene Rohre, die aus der Wand kommen. „Von dort kommt das Destillat aus den Stills, wird hier aufgefangen, gesammelt und schließlich in IBCs (Anm.: Intermediate Bulk Container) oder direkt in Fässer gefüllt.“ Für die Lagerung entsteht im Nebengebäude ein Warehouse. „Dort wollen wir die Dinge lagern, die wir schnell wieder verwenden wollen. Alles andere geht zu Warehouses wie Staffords in Wexford, wo es länger lagert,“ sagt Kerr. Dann zeigt er auf eine große, kahle Wand: „Dort kommen die Fässer für unser Cask Program hin.“ Dabei handelt es sich um die Cornerstone Cask Society, ein Programm für Leute, die ihr eigenes Fass Rohbrand der Killarney Distilling Company erwerben und zu Malt Whiskey oder Pot Still Whiskey reifen lassen möchten.

Cornerstone Cask Society, Märkte und erste Releases

Doch das ist noch Zukunftsmusik. „Aktuell arbeiten wir an unserem zweiten limitierten Release,“ berichtet Kerr. Dabei handelt es sich um einen von Dritten zugekauften Whiskey, der unter dem Killarney-Label zusammen mit einem limitierten Bier aus der benachbarten Brauerei als Set verkauft wird. Die erste Edition erschien in 2021. „Anschließend erscheint unser Core Blend. Zunächst natürlich auch noch mit zugekauften Whiskeys, später dann mit unseren eigenen. Hierbei werden wir sorgfältig darauf achten, dass es zu keinen großen Geschmacksunterschieden kommt, wenn wir schließlich unsere eigene Whiskeys blenden,“ führt er weiter aus. Daneben sollen Malt Whiskeys und Pot Still Whiskeys mit verschiedenen Altersangaben erscheinen. Aber auch Single Grain Whiskey soll das Portfolio ergänzen.

Hierbei möchte die Killarney Distilling Company zuerst im Heimatmarkt Irland wachsen. Angesichts von Größe und geplantem Output ein bescheidenes Ziel. Aber natürlich ist der Weg in Richtung US-Markt vorgegeben. „Wir sind hier alle etwas Chicago-verrückt,“ lacht Kerr und spielt auf das Gründer-Team um den Chicagoer Liam an. Außerdem sind US-Amerikaner eine der größten Besuchergruppen im Tourismus-Zentrum Kerry. Vor allem in und um Killarney. „Killarney ist Irlands zweitgrößte Tourismus-Destination nach Dublin,“ sagt Kerr. „Und wir liegen mitten drin.“

Mein herzlicher Dank geht an Meadhbh, Colm und Kerr für ihre Zeit und die Baustellenführung. Ich werde in den kommenden Monaten die weitere Entwicklung der Killarney Distilling Baustelle verfolgen und darüber berichten.